AMBIVALENZ DER UNGLEICHZEITIGKEIT

AMBIVALENZ DER UNGLEICHZEITIGKEIT

Längst hat sich unsere Alltags-Lebenswirklichkeit von fester Chronologie distanziert. Das zeigt sich beim Fernsehkonsum wie bei der familiären Kommunikation. Um mit den jemandem zu „telefonieren“ muss man nicht einander „erreichen“. Dem Lieblingsfilm auf dem Fernsehgerät erfordert nicht die persönliche Verfügbarkeit um 20.15 Uhr. Die Entkoppelung sozialen Verhaltens von der Zeitachse prägt im beruflichen Alltag Führung, Kommunikation im Team und auch Beschäftigungsorte. „Arbeiten von überall“ geht Hand-in-Hand mit neuen Führungsformen und Arbeitsweisen. Gleichzeitig (Wortspiel) erleben wir die Unmittelbarkeit durch E-Mail und mobile Erreichbarkeit. Statt morgens die Post zu holen, unterbrechen uns Posteingänge in konzentrierten Phasen. In Deutschland ist kollaboratives Arbeiten nicht nur durch rechtliche Rahmenbedingungen erschwert. Wir stellen eine Auswahl an typischen Praxisfällen vor.

Interessanterweise treffen sich im Arbeitsalltag zwei gegenläufige Trends. Durch die Umstellung vom Brief zur E-Mail sehen wir uns mit einem konstanten Reaktionsdruck ausgesetzt. Fragen wollen sofort beantwortet werden. Starke, vielleicht sogar tageweise Verzögerungen werden eigentlich nicht toleriert. Daraus erwächst ein Stress mit Potenzial für Fehler, weil oftmals nicht in Ruhe Argumente abgewogen werden und viel schneller „einfach reagiert“ wird. Ohne technische Organisation ist konzentriertes Arbeiten zusätzlich erschwert. Die vielen Impulse und Einflüsse stören den natürlichen Ablauf der Aufgabenbewältigung und sind oft ursächlich für die Ohnmacht der Arbeitsflut, die sich letztlich in Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Burnout wiederfindet.

Quasi am anderen Ende entwickelt sich trotz mobiler Endgeräte für eine uneingeschränkt räumlich unabhängige Erreichbarkeit, vielleicht als ausgleichendes Momentum, der Trend zur zeitversetzten Nutzung verschiedener Kommunikationsformen. Eine Herausforderung an Organisation und Führung für Unternehmenskulturen.

 

Typische Praxisfälle:

Arbeitsverträge schließen: Recruiting und Vertragsabschluss werden größtenteils online vorbereitet. Achtung bei digitalen Verträgen – neue Schriftformerfordernis! Die Novelle zum neuen Nachweisgesetz verpflichtet Unternehmen wesentliche Vertragskonditionen schriftlich und unterschrieben (nicht digital mit Signatur!) vor oder bei Arbeitsbeginn zu überreichen. Tipp: adag payroll services bietet für viele Bereiche einen optimalen Prozess für digitale Arbeitsverträge und analoge Nachweispflicht unter https://www.digitalerarbeitsvertrag.de/

Längst ist es für viele Unternehmen einfacher aus bestehenden Mitarbeitenden Fach- und Führungskräfte über Qualifizierungsmaßnahmen zu entwickeln. Für die Entwicklung entsprechender Konzepte bietet das Xperts Network schlüsselfertige Lösungen und individuelle Beratung unter https://www.xperts-network.de/

Für projektorientierte Organisationsstrukturen, wie klassische Filmproduktionen, arbeiten derzeit Yoomind und Ensider an einem Pilotprojekt. Herstellungsleitungen rufen Audit und Reports produktionsübergreifend ab, Produktionsleitungen überwachen das Unterweisungs- und Vertragsanlagen-Dokumentationen zentral über ein Dashboard und Mitarbeitende finden in perfekt auf sie zugeschnittenen Lernpfaden alle Informationen in Video, Audio und als PDF. Derzeit werden noch Pilotprojekte angenommen.

Microsoft Office bietet auch Tipps fürs Homeoffice unter https://pulse.microsoft.com/de-ch/work-productivity-de-ch/na/fa3-home-office-tipps/. Ganz generell macht es Sinn, sich aber auch davon unabhängig in allen Apps benachrichtigungsfreie Zeiträume für konzentriertes Arbeiten zu schaffen. Mit der richtigen Methode, zum Beispiel „Getting Things Done“ von David Allen (mehr unter https://gettingthingsdone.com/) schafft man sich selbst ein produktives Arbeitsumfeld.

Und der letzte Tipp zum Schluss. „On-Demand“ ist das Schlagwort, das die heutige „Ungleichzeitigkeit“ am stärksten beschreibt. Der Mensch als soziales Lebewesen lacht am liebsten gemeinsam. Kollektive Erlebnisse prägen viel stärker Erinnerungen und erzeugen viel stärkere Emotionen. Deshalb der ultimative Tipp für einen perfekten Ausgleich: Geht ins Kino. Fühlst du!

Dein Ensider:Team

(Autor: Markus Vogelbacher)
(Bild: Tumisu / Pixabay)

 

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